Professur an der Goethe-Universität Frankfurt für Dr. Ralph Aßmann
30.06.2025 |
Dr. Ralph Aßmann wurde auf eine Kooperationsprofessur im Fachbereich Physik der Goethe-Universität berufen. Der auf dem Gebiet der Beschleunigerphysik international ausgewiesene Experte leitet den Bereich „Beschleunigerbetrieb und -entwicklung (ACC)“ bei GSI/FAIR. In dieser Funktion ist Aßmann verantwortlich für den Betrieb der bestehenden Beschleunigeranlagen und für die Integration und Inbetriebnahme der sich derzeit im Bau befindlichen internationalen Teilchenbeschleunigeranlage FAIR. Zwischen der Universität und GSI/FAIR besteht eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit insbesondere auch auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung im Bereich Beschleunigerphysik. Für die Studierenden des Fachbereichs wird Professor Aßmann in der Lehre wertvolle Einblicke in die wissenschaftliche Praxis ermöglichen.
Über Professor Dr. Ralph Aßmann
Ralph Aßmann hat an der Ludwig-Maximilians-Universität in München in Physik promoviert. Seine Doktorarbeit führte er am Max-Planck-Institut für Physik in München und am CERN im Rahmen des ALEPH-Experiments über die Masse des Z-Bosons, spinpolarisierte Teilchenstrahlen und präzise Energiekalibrierung durch. Anschließend war er fast vier Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Stanford University und am SLAC in Betrieb, Modellierung und Design der Collider tätig.
In den folgenden 15 Jahren arbeitete er am CERN in führenden Positionen an den LEP- und LHC-Beschleunigern. Er war LHC-Maschinenkoordinator in Lauf I des LHC-Betriebs, der 2012 zur Entdeckung des Higgs-Bosons führte. In dieser Funktion half er bei der Inbetriebnahme und Optimierung der weltweit führenden Protonen- und Schwerionenstrahlen des LHC.
Im Sommer 2012 wechselte er als Leading Scientist for Accelerator R&D zu DESY, wo er an neuen, kompakten Beschleunigern forschte. Im Jahr 2014 wurde er mit drei anderen Wissenschaftler*innen mit einem ERC Synergy Grant ausgezeichnet. Bis 2024 war er der Gründungskoordinator des ESFRI-Projekts EuPRAXIA, eines 569 Mio. € teuren Projekts zum Bau der weltweit ersten Nutzeranlage auf der Basis plasmabasierter Beschleuniger, das von mehr als 50 Instituten unterstützt wird.
Von 2020 bis 2023 war er Vorsitzender der Accelerator Group in der Europäischen Physikalischen Gesellschaft. Er war Antragsteller und anfänglicher koordinierender PI des 30-Millionen-Euro-Helmholtz-ATHENA-Projekts, Leiter mehrerer europäischer Förderprojekte und Koordinator des Europäischen Netzwerks für neuartige Beschleuniger. Seit 2023 leitet er den Bereich „Beschleunigerbetrieb und -entwicklung (ACC)“ bei GSI/FAIR. (CP)