ESA-FAIR Summer School 2025: Renommiertes Angebot für internationale Nachwuchstalente im Bereich kosmischer Strahlung
02.09.2025 |
Mit der „ESA-FAIR Space Radiation Summer School 2025“ ist eines der führenden Ausbildungsprogramme im Bereich der Strahlenforschung in eine neue Runde gestartet. Das renommierte Format bringt Nachwuchswissenschaftler*innen aus aller Welt zusammen, um sich zwei Wochen lang intensiv mit den Herausforderungen kosmischer Strahlung auseinanderzusetzen – einem Thema von zentraler Bedeutung für die Zukunft der Raumfahrt. Die hochkarätige Sommerschule für Strahlenforschung wird gemeinsam von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und dem internationalen Beschleunigerzentrum FAIR, das derzeit am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung entsteht, organisiert.
In diesem Jahr nehmen 16 junge Forschende aus elf Ländern teil, darunter aus Kanada und mehreren europäischen Staaten. Sie erwartet ein einzigartiges Lernumfeld, das wissenschaftliche Exzellenz, praktische Anwendungsnähe und internationale Kooperationen in idealer Weise verbindet. Ziel ist es, Studierende in den Grundlagen der Schwerionen-Biophysik für terrestrische und Weltraumanwendungen auszubilden, beispielsweise in den Bereichen Erkennung, Überwachung und Schutz vor Weltraumstrahlung. Die Erforschung kosmischer Strahlung und ihrer Auswirkungen auf Menschen, Elektronik und Materialien ist entscheidend für eine zukunftsweisende Raumfahrt.
Hauptthemen der Summer School in diesem Jahr sind Weltraumstrahlungsaktivitäten bei der ESA, Weltraumstrahlungsphysik und -biologie, angewandte Physik bei GSI/FAIR, Teilchenbeschleuniger und Partikeltherapie. In einer einzigartigen Kombination aus Vortragsveranstaltungen und praktischen Workshops können die Teilnehmenden ihr Wissen rund um das Thema Strahlenforschung vertiefen. Die zweiwöchige Summer School findet sowohl im ESA-Satellitenkontrollzentrum ESOC als auch auf dem GSI/FAIR-Campus in Darmstadt statt. Ziel ist es, den Teilnehmenden nicht nur Fachwissen zu vermitteln, sondern sie aktiv in die internationale Spitzenforschung einzubinden.
Das wissenschaftlich herausragende Programm wurde von Dr. Piers Jiggens, wissenschaftlicher Leiter für Strahlung bei der ESA, und Professor Marco Durante, Leiter der GSI-Abteilung Biophysik, eröffnet. Die Teilnehmenden profitieren von Vorträgen führender Expert*innen, darunter die ESA-Astronauten Dr. Thomas Reiter aus Deutschland und Dr. Christer Fuglesang aus Schweden sowie der frühere ESA-Generaldirektor Professor Johann-Dietrich Wörner. Höhepunkte sind eine Exkursion zum Europäischen Astronautenzentrum der ESA in Köln, Einblicke in ESA-Missionen, Laborbesuche und praxisorientierte Workshops.
Während der ersten Woche lag der Schwerpunkt auf Veranstaltungen im ESA-Kontrollzentrum ESOC. In der zweiten Woche wechselten die Gruppen zum GSI/FAIR-Campus, wo sie von Professor Thomas Nilsson, dem Wissenschaftlichen Geschäftsführer von GSI/FAIR, begrüßt wurden. Anschließend gab Dr. Radek Pleskac einen Einblick in das FAIR-Projekt.
In interdisziplinären Teams entwickeln die Teilnehmenden während der jährlichen Summer School eigene experimentelle Ansätze und erhalten die Möglichkeit, an Laboraktivitäten zur Simulation kosmischer Strahlung mitzuwirken. Besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung von Experimentideen im Rahmen des ESA-IBER-Programms, das sich mit den biologischen Effekten von Weltraumstrahlung beschäftigt. Das Programm ermöglicht Forschungsgruppen, ihre Experimente an den GSI-Beschleunigeranlagen durchzuführen.
Die ESA-FAIR Space Radiation Summer School ist das Ergebnis der engen Partnerschaft zwischen ESA und FAIR zur gemeinsamen Erforschung von kosmischer Strahlung und eines von mehreren Projekten innerhalb der GSI/FAIR-ESA-Kooperationsvereinbarung. Die geografische Nähe von ESA und GSI/FAIR in Darmstadt schafft dabei ideale Bedingungen für ein starkes regionales Wissenschaftscluster in einem der entscheidenden Forschungsfelder der Zukunft. (BP)